Nach dem Tod von Karl Ernst Osthaus 1921 wurde von seinen Erben die Sammlung und mit ihr der Name des Folkwang-Museums 1922 an den Folkwang-Museumsverein Essen und die Stadt Essen verkauft. Das Hagener Folkwang-Gebäude wurde zum Sitz des „Kommunalen Elektrizitätswerkes Mark“. Christian und Helene Rohlfs, denen ein lebenslanges Wohnrecht im Folkwang zustand, konnten ihre Wohnung im Dachgeschoss behalten. Die Neugründung eines Kunstmuseums in Hagen wurde durch die Künstlervereinigung „Hagenring“ und den „Karl Ernst Osthaus-Bund“ initiiert.
In der Villa Elbers an der Hochstrasse wurde Christian Rohlfs zum 80. Geburtstag im Dezember 1929 eine große Retrospektive eingerichtet. Zur Überraschung der Hagener Bevölkerung verkündete der Oberbürgermeister, die Stadt wolle ein größeres Konvolut von Rohlfs-Werken ankaufen, um auf dieser Basis ein „Christian-Rohlfs-Museum“ zu gründen.
Zum ersten Mal wurde einem lebenden Künstler der Moderne ein nach ihm benanntes Museum gewidmet. Das städtische Kunstmuseum in den Räumen des Karl Ernst Osthaus-Bundes an der Hochstrasse eröffnete am Samstag, den 9. August 1930.
Im November 1934 berief die Stadtverwaltung den regimekonformen Gerhard Brüns zum Leiter der Hagener Museen.
Die Rohlfs-Sammlung war im Sommer 1932 in das am 7. August neu gegründete „Hagener Kunstmuseum“ in der Villa Post an der Wehringhauser Straße 38 umgezogen. Das „Städtische Museum mit Christian Rohlfs-Museum“ erhielt im Zuge der Gleichschaltung der Hagener Künstlerverbände seit 1933 und der Neustrukturierung der Museen durch den neuen Oberbürgermeister Vetter Ende 1934 den Zusatz „Städtisches Museum – Haus der Kunst“; der Verweis auf das Christian Rohlfs Museum musste entfallen. zurück Seite 6 / 7 |