EMIL SCHUMACHER
ORTE DER GEBORGENHEIT
5. März verlängert bis 25. Juni 2017

Das Thema Flucht und Vertreibung holt Deutschland und Europa bereits seit bald zwei Jahren in kaum mehr bekannter Weise wieder ein. Was die nach dem Zweiten Weltkrieg Geborenen also heute als völlig neue Herausforderung erleben, wurde für viele Menschen aus der Generation Emil Schumachers zu einer prägenden Erfahrung. Das Zusammenrücken hat der 1912 geborene Künstler im Haus der Eltern während des Krieges und auch danach hautnah erlebt. Das Haus als Ort der Geborgenheit ist daher Hauptmotiv der neuen Ausstellung des Emil Schumacher Museums – aus aktuellem Anlass wie gleichfalls wegen der Wichtigkeit dieses Motivs im Spätwerk eines der bedeutendsten Malers unserer Zeit.

Das Haus in der Landschaft bietet Schutz vor der unbändigen Natur, in der Stadt ist es Rückzugsraum für das von täglicher Mühe und Aufregungen der Zivilisation geplagte Individuum. Die neue Ausstellung bietet mit rund 90 Werken erstmals einen repräsentativen Überblick über diesen Aspekt im Werk Emil Schumachers. Die Werkschau gibt darüber hinaus seltene Einblicke in das Familienleben des jungen Malers, dessen Erleben er in Bilder von allgemeingültiger Aussagekraft übertrug.

Im Frühwerk beobachtete Emil Schumacher das Haus als Heim der Familie, wo Kinder die Fürsorglichkeit der Eltern erleben, und als Ort der Erinnerungen an die Großelterngeneration. Im farbgewaltigen Spätwerk wird das Haus zum symbolhaft konzentrierten Bildelement. Emil Schumacher zog es trotz aller Freiheiten, in der ganzen Welt leben zu können, und trotz zahlreicher Reisen stets zurück in sein Atelier im Haus der Familie. Hier lenkte ihn nichts von seiner Malerei ab und die Atmosphäre der vertrauten Umgebung beflügelte ihn immer wieder neu. Die schöne Landschaft um Hagen bot ihm Muße und Erholung, hier fand er die Inspiration, die er für seine Arbeit brauchte.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog – 80 Seiten, rund 90 Abbildungen, mit einem Vorwort von Ulrich Schumacher sowie einem Beitrag von Rouven Lotz.
Preis im Museum € 19,90 (€ 24,90 im Buchhandel, ISBN 978-3-86206-643-8).

 Download: Pressetext

Emil Schumacher, G-27/, 1989, 1989, Gouache auf hell-beige-braunem Malkarton, 70 x 50 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, G-10/1989, 1989, Gouache auf Japan-Papier, 55 x 75 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, Industriestraße I, 1946, Aquarell und Tusche auf Bütten, 50 x 68 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, GE-32/1985, 1985, Gouache auf weißgrundiertem Packpapier, 35 x 54 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, G-35/1980, 1980, Gouache auf braunem Packpapier, 57,5 x 81 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 

Emil Schumacher, G-47/1982, 1982, Gouache auf braunem Packpapier, 69,5 x 53,5 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, GG-19/1990, 1990 Gouache auf Bütten, 56 x 76 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, Hama X, 1984, Öl auf Karton, 30 x 40 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
 
Emil Schumacher, Z-16/1983, 1983 colorierte Fettkreidezeichnung auf Karton, 30,6 x 25 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019