EMIL SCHUMACHER
WOYZECK UND MEPHISTO
- THEATERILLUSTRATIONEN
DER 1940ER JAHRE
Schumacher illustrierte im Umfeld der von ihm mitbegründeten Künstlergruppe "junger westen" ab 1949 für das Programm der Ruhrfestspiele in Recklinghausen, Szenen aus Theaterstücken, etwa von William Shakespear, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Büchner, Kurt Joss oder William Saroyan.
Die frühen, figürlichen Illustrationen entsprechen der damaligen nachexpressionistischen Malweise Emil Schumachers. Gegen Ende der 1940er -Jahre entstanden, sind die Illustrationen nicht repräsentativ für das Gesamtwerk des Künstlers. Vielmehr stehen sie für die frühe, kurze Schaffensperiode, in welcher der Maler und Grafiker nach Ende des Zweiten Weltkrieges als freier Künstler wieder aktiv nach der Entwicklung eines eigenen Stils suchte. Als Zeichner prägnanter Szenen, als Interpret literarischer Vorlagen, die dieser zunächst intellektuell erfasst, um sie dann in der eigenen Kunst umzusetzen, zeigt Schumacher in den Illustrationen für Literatur und Theater seine voll ausgeprägten künsterlischen Fähigkeiten. Die folgenden Entwicklungen im Gesamtschaffen basieren nicht zuletzt auf der zeichnerischen Sicherheit, die sich hier zeigt.
Emil Schumacher entwickelte seinen Malstil seit Ende der 1940er-Jahre zunächst hin zur Abstraktion des so genannten Informell der 1950er-Jahre, mit dem er früh seinen internationalen Durchbruch auch in den USA erreichte. Konsequent und in ganz eigener, intensiver Ausdruckskraft verfolgte er seinen Weg und gelangte zu einem persönlichen Stil, der durch den experimentellen Umgang mit Farbe und Material sowie die Verbindung von Abstraktion und Gegenständlichkeit gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund nehmen die figürlichen Tuschezeichnungen auf Röntgenfilmfolie eine besonders interessante Position im Gesamtwerk Schumachers ein, die in der Ausstellung zum ersten Mal präsentiert werden.
Die Ausstellung ist zugleich ein Gruß des Emil Schumacher Museums an das Theater Hagen, dass in diesem Jahr seine 100. Spielzeit feiert.