Überraschung, geradezu einen Schock, löste nach Jahrzehnten der Abstraktion das plötzliche Auftauchen neuer Figurationen in den Bildern Emil Schumachers bei Publikum wie Kunstkritik aus. Die Irritation darüber hätte kaum größer sein können und wirkt bis heute nach. Doch das reale Erscheinungsbild des Baumes, wie zahlreicher anderer Figurationen, ist im Schaffen des gestisch-abstrakten Malers eine der Konstanten, die nach gänzlich abstrakten Werkphasen als Motiv noch einmal neue Bedeutung erlangten. Über das im Spätwerk wiederkehrende Motiv Baum lässt sich die Umwandlung des Naturerlebens in die Bildsprache des Künstlers nachempfinden. In rund 70 Bildern, Gouachen und Grafiken aus dem Früh- und Spätwerk des Malers, die für die Ausstellung nicht zuletzt dank der Bereitschaft zahlreicher privater Leihgeber zusammen gestellt werden konnten, spiegelt sich eindrucksvoll das Augenerlebnis Schumachers in der Natur wider.